ADIEU SALON. BYE BYE MILCHSTRASSE 11

Birgit Gepostet am

Gar nicht so einfach, einen Artikel über die MILCHSTRASSE 11 zu schreiben, die mich über die vergangenen vier Jahre so sehr geprägt hat. Die herrschaftlichen Räume direkt an der Alster, neben der Hochschule für Musik und Theater sowie dem Palais von Jil Sander, waren mein „Zuhause“. Der Ort war geplant als Concept Store für Fashion, Art und Lifestyle, und wurde darüberhinaus zu einem „Salon des 21. Jahrhunderts“ mit ungewöhnliche Begegnungen, Vorträgen, Lesungen und dem „Reisen bis ans Ende der Welt“.

Damit ist seit diesem Monat Schluss, denn die Zeiten haben sich schneller verändert als gedacht. Plötzlich waren diese eleganten exklusiven Räume nicht mehr adäquat, weil sich die Menschen vorerst nicht in größerer Zahl treffen dürfen, und weil sich die Käuferschicht in verständlicher Zurückhaltung übt. In stürmischen Zeiten soll man die Segel runternehmen und Ballast abwerfen.

Die Entscheidung fiel spontan und schnell, einvernehmlich, mit gutem Gefühl. Zwei Wochen hat es gedauert, dann wurde aus einem energiegeladenen „Place to be“ eine einfache Adresse mit leeren Zimmern. – Nein, einen Rückblick gibt es noch nicht, vielleicht später. Es ist alles zu sehr im Umbruch und der Wandel hat sich noch nicht im Bewusstsein festgesetzt.

Christian und ich haben Abschied genommen von der MILCHSTRASSE 11 mit so vielen gemeinsamen Aktivitäten und Abenden am Kamin. Wir haben im Dunkeln gesessen ohne noch einmal Feuer anzuzünden. Und ich habe gelauscht, wie er von seinem großen Office im Zentrum von Hongkong erzählte, das er vor fünf Jahren aufgeben musste. Manches hörte sich ähnlich an.

Die Möbel haben letzte Woche ihren neuen Platz im Kapitänshaus in Kampen gefunden, dort wird es sicherlich auch einen der nächsten Abende und Vorträge geben. Und dann wird sich in Hamburg wieder ein Ort finden, der zu einem Salon für das Reisen bis ans Ende der Welt wird.

Es wird etwas komplett anderes sein, keine Wiederholung, dafür war die die MILCHSTRASSE 11 zu einmalig. Velleicht geht es „Underground“, vielleicht besetze ich ein zum Abriss bestimmtes Gebäude oder ich miete ein heruntergekommenes pittoreskes Hotel. Wer weiß, es ist aufregend! Definitiv wird es weniger prächtig sein, eher ein bißchen abenteuerlich, passend zum Thema, auf jeden Fall aufgeladen mit einer Atmosphäre von Bohemien und Freigeist.

Wichtig ist nur, dass wir uns alle wieder treffen und austauschen, über das Reisen in seinem vielfältigen Sinne. Und das wird sehr spannend in einer Zeit, wo die Ferne so fern erscheint und die Nachhaltigkeit des Lebens eine neue Qualität erhält.

Ab September ist es hoffentlich soweit. Bis dahin findet Ihr uns hier im Blog oder wir sehen uns auf Sylt oder wo sich eine spontane Zusammenkunft organisiert. Bis dahin #bleibtgesund und #incontatto wie die Italiener sagen.

 

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