Warum streiten sich der Abenteurer und die Mode-Lady bis ans Ende der Welt?! Gute Frage, das Thema könnte gleich den nächsten Disput hervorrufen. Allein, dass es hier notiert wird, ist schon Anlass zur Auseinandersetzung. Es geht um den PERSPEKTIVENWECHSEL – immer und ständig: der eine, der hinauszieht in die Welt, die andere, die es in ihrem Salon reflektiert. Beide mit unterschiedlichem Hintergrund, Charakter und Talenten, jedoch mit gleich starkem Ego, verhaftet in dem Denken als Mann und komplex in dem Denken als Frau (allein das ist schon abendfüllend).
Keine Angst, dieses wird keine traurige Geschichte, oder gar eine hämische, anklagende. Ganz im Gegenteil, hierin liegt die Stärke des Miteinanders, des gemeinsamen Vorhabens, dieser Website und dem Blog: zwei Welten treffen aufeinander, um die „Reisen zu den Ursprüngen“ zu diskutieren, zu bedenken, zu organisieren und zu realisieren.
Christian, der Abenteurer (Sorry, ein anderes Foto habe ich nicht bekommen, Abenteurer bleibt Abenteurer. It’s a man’s world.), also Christian plant für sich jede Expedition bis ins Kleinste, recherchiert akribisch das Land, die Begebenheiten, Natur und Völker, erarbeitet mit seinem kleinen Team die Details. In seinem Kopf laufen die To-do-Notizen, die Check-up-Listen. Wenn so vieles in der Ferne unvorhersehbar ist, dann muss das wenige hier auf jeden Fall vorhersehbar sein.
Ich dagegen als Designerin, als Kunsthistorikerin, als Kreative und philosophische Querdenkerin mit eigenem Salon lebe und arbeite komplett anders, bin intuitiv, versponnen, abseitig, ruhelos im Grübeln, hole mir die Einflüsterungen aus dem Chaos und füge eklektisch zusammen, was nicht zusammengehört.
Unsere Geschichte ist auch ein wenig die Geschichte dieser Website, die ursprünglich nur für Christian gedacht war, und ich wollte lediglich dabei ein wenig helfen. Dann packte mich das Thema und ich wollte dabei sein, aber wie? Die Fashion-Tussi läuft mit dem Abenteurer durch den Dschungel und berichtet? Die neue disruptive Kollektion für Dschungel-Freaks? Die CR-BT Seite, wer steht oben, wer steht unten? – Was will der Abenteurer mit der Lady? Anlass für Gerede und Spekulationen. Streit ohne Ende, bis einer heult, hinschmeißt, dem anderen das Feld überlässt?
No way! Jeder bleibt „auf dem heißen Blechdach“, zu schön das Projekt. Was der Abenteurer will? Dass soll er selbst beantworten. Ich will den Perspektivenwechsel! Die Gegensätzlichkeit soll mein Denken erweitern. Ich will verstehen, warum der andere so ist wie er ist, wie er überlegt, was er überlegt, was er mitnimmt auf Reisen, was er sieht, wenn er dort ist und was er zurückbringt, um es mir und uns zu erzählen. Ich möchte mich inspirieren lassen von dem Fremden, denn es liefert Antworten auf das Fremde in mir.
Jeder Streit ist ein Grenzüberschreiten in ein Terra Incognita, Worte werden auf die Waagschale geworfen und damit neu befragt. Es gibt zwischen uns ganze Abhandlungen, warum etwas zu poetisch klingt oder gerade richtig, weil es poetisch ist.(Abb: weiß der Abenteurer, grün die Lady).
Welches Adjektiv beschreibt das Gesehene und das Gehörte am besten und aus welcher Perspektive? In diesem Hin-und-Her schärfen wir unsere Wahrnehmung und werden im höchsten Maße lebenskreativ. Ist doch klar: dafür streite ich mich weiter … bis ans Ende der Welt! …
Hier ein Schlussbild, alles ist hübsch verpackt und wohl sortiert für den Rucksack. Im Vertrauen, mein Koffer sieht ordentlicher aus, wenn’s nach Paris geht. Perspektivenwechsel!